Trainieren Sie Ihren Denkmuskel – bis ins hohe Alter
Wenn vom Älterwerden die Rede ist, dann geht es meist um geistigen Abbau und Demenz. Demenz ist eine schreckliche Krankheit, die bis heute nur teilweise erforscht ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass in gesunden Gehirnen die Denkfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten bleibt. Und nicht nur das: Ältere und alte Menschen sind jüngeren in zwei Komponenten der Hirnleistung sogar überlegen – in Konzentration und Ausdauer. Unser Gehirn ist unser Leben lang in der Lage, neue Nerven zu bilden und die Verbindung der Nerven zueinander immer wieder neu aufzubauen und zu verbessern.
Damit das funktioniert, gibt es aber eine Bedingung: Training! Unser Gehirn funktioniert dabei ähnlich wie unsere Muskulatur. Wird es nicht benutzt, verkümmert es. Eine gute Möglichkeit, in regelmäßigem Gehirntraining zu bleiben, ist das Lesen von Büchern. Legen Sie öfter Ihr Handy aus der Hand und lesen stattdessen in einem Buch. So bleibt es für Sie selbstverständlich, sich länger mit einem Thema zu beschäftigen, anstatt sich innerhalb von Sekunden mit immer wieder anderen Dingen zu konfrontieren. Übrigens kann man ein Buch auch wunderbar in Bus oder Bahn lesen.
Sie sollten Ihr Gehirn aber auch immer wieder vor Herausforderungen stellen: Frischen Sie Ihr Englisch auf oder eine andere Fremdsprache, die Sie früher gut gekonnt haben, oder lernen Sie gar eine neue. Auch das Auswendiglernen von Gedichten kann eine Möglichkeit sein, den Geist auf Trab zu halten.
Wer früh beginnt, das eigene Denkvermögen zu trainieren und immer wieder zu fordern, scheint im Alter im Vorteil zu sein. Also gilt: Egal, wie alt Sie sind, tun Sie etwas für Ihr Gehirn. Erneut – und in jedem Alter – sind Bücher ein ebenso guter wie einfacher Weg, in regelmäßigem Denktraining zu bleiben. Und vielleicht darf es neben dem spannenden Krimi ja auch mal ein etwas schwierigeres Sachbuch sein – oder ein Buch auf Englisch. Gewöhnen Sie auch Ihre Kinder oder Enkelkinder an geistiges Training – und nehmen mir an dieser Stelle meine nochmalige Empfehlung für Bücher nicht übel.
Und weil man an dem Thema „Demenz“ nicht vorbeikommt, wenn man sich mit Altern beschäftigt: Das Risiko, dement zu werden kann nach wissenschaftlichen Untersuchungen reduziert werden – durch die Kombination von geistiger Aktivität mit körperlicher und guter Ernährung. Dass Sie sich bei der geistigen Aktivität auch regelmäßig fordern sollten, habe ich Ihnen erzählt. Und dass zu körperlichem Training auch Sport gehört, wissen Sie, wenn Sie meine Kolumne regelmäßig lesen.
Gute Ernährung meint: wenig Zucker und Alkohol, dafür regelmäßig (mehrmals täglich) Gemüse und Obst, genügend Eiweiße (Sie kennen meine Empfehlung: Wenig oder gar keine toten Tiere, aber viele pflanzliche Eiweiße; integrieren Sie notfalls ein hochwertiges Eiweißpulver in Ihre Essgewohnheiten) und gute Fette wie Leinöl, gerne auch etwas Rapsöl und Kokosöl und (in jedem Fall, möglichst ebenfalls täglich) Olivenöl!