Sind Bio-Lebensmittel gesünder?
Bio ist in. Seit einigen Jahren gibt es neben kleinen Bioläden auch Bio-Supermärkte, und mittlerweile ist es sogar selbstverständlich, dass Lebensmittel-Discounter zumindest ein gewisses Angebot an Bio-Produkten haben. Bio-Lebensmittel müssen bestimmte Kriterien erfüllen, dazu gehören unter anderem: Sie dürfen gentechnisch nicht verändert sein, müssen ohne den Einsatz von chemischsynthetischen Pflanzenschutzmitteln oder Kunstdünger auskommen, und es dürfen nur rund ein Sechstel der in konventionellen Lebensmitteln erlaubten Zusatzstoffe eingesetzt werden. Zudem gibt es Regeln, was als Futter für Tiere auf Bio-Höfen erlaubt ist und was nicht.
Wenn Sie Bio-Lebensmittel kaufen möchten, dann achten Sie darauf, dass die Produkte das grüne EU-Bio-Siegel enthalten (s. im Internet). Weil die Kriterien für Bio-Lebensmittel Spielraum lassen und beispielsweise immer noch viele Zusatzstoffe zugelassen sind, haben einige Bio-Anbauverbände deutlich strengere Richtlinien. Zu diesen Anbauverbänden gehören etwa Demeter oder Bioland. Die Frage, ob Bio-Lebensmittel gesünder sind als Lebensmittel aus konventioneller Produktion, lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Gesund heißt, dass das Risiko sinkt, schwere Erkrankungen wie Demenz, Herzinfarkt oder Krebs zu erleiden. Gesund heißt auch, die Chance zu erhöhen, in einem möglichst guten Zustand möglichst alt zu werden. Gesund heißt schließlich, mit möglichst viel Energie und Freude durch den Alltag zu gehen. Einen Zusammenhang zwischen diesen Kriterien und der Ernährung zu messen, ist schwierig. Chronische Krankheiten wie Demenz oder Krebs entstehen durch jahrzehntelange Prozesse. Dass Ernährung, Sport und positive Lebenshaltung für die Krankheitsvorbeugung und ein langes Leben eine große Rolle spielen, ist unumstritten. In welcher Größenordnung sie das tun, wissen wir nicht. Noch schwieriger ist eine exakte Angabe darüber, welche Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln oder welche Rückstände von Bedeutung sind.
Sicher ist: Obst und Gemüse aus Bio-Landbau enthalten mehr sekundäre Pflanzenstoffe als die vergleichbaren Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft. Die positiven Wirkungen von sekundären Pflanzenstoffen auf unsere Gesundheit sind unumstritten. Bio-Lebensmittel haben deutlich weniger Schwermetalle und sie weisen kaum Pestizide auf (in Frankreich ist ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und der Nervenkrankheit Parkinson offiziell anerkannt, und bei französischen Weinbauern ist Parkinson als Berufskrankheit akzeptiert). Wenn man den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, Schwermetallen und Rückständen an Pestiziden als ein Kriterium für die Wertigkeit von Lebensmitteln nimmt, dann sind Bio-Lebensmittel höherwertig. Ob ein Mensch gesund bleibt oder krank wird, hängt von mehreren Kriterien ab. Die Ernährung ist eines davon. Sie machen keinen Fehler, zumindest einige Nahrungsmittel in Bio- Qualität zu kaufen. Besonders Gemüse und Obst sollten Bio sein!