Gute Öle – schlechte Öle
Dass chronische Erkrankungen und auch unser Alterungsprozess das Ergebnis von langjährigen, kleinen Entzündungsfeuerchen in unserem Körper ist, sogenannter Silent Inflammation, habe ich an dieser Stelle schon wiederholt geschrieben. Wenn es Ihnen also gelingt, für nur wenige Entzündungen in Ihrem Körper zu sorgen, haben Sie eine gute Chance, ohne schwere, chronische Erkrankungen durchs Leben zu gehen und langsam zu altern.
Natürlich beeinflussen wir Silent Inflammation durch das, was wir essen und trinken. Auf den Punkt gebracht: Nehmen Sie nur wenige Entzündungsbeschleuniger zu sich und möglichst viele Entzündungsbremser!
Einen starken Bremser von Entzündungen habe ich Ihnen in meiner letzten Kolumne (am 24.07.21) vorgestellt: Omega- 3-Fette. Leider essen die meisten Menschen viel zu viel Omega-6-Fette, und damit einen kraftvollen Beschleuniger von Entzündungen.
Einige Öle enthalten sowohl Omega-3-Fette als auch Omega-6-Fette. Entscheidend ist das Verhältnis der beiden zueinander; und da gibt es einige Öle, von denen Sie die Finger lassen sollten.
Sonnenblumenöl und Distelöl zum Beispiel. Besonders Sonnenblumenöl findet in der Lebensmittelindustrie viel Verwendung: In Salatölen in Restaurants, in Mayonnaise oder in Brotaufstrichen. Es enthält zwölfmal so viele Omega-6 wie Omega-3-Fette. Sonnenblumenöl ist ein pflanzliches Produkt, und pflanzliche Lebensmittel haben einen guten Ruf. Deshalb werben viele Lebensmittelhersteller, die Sonnenblumenöl verwenden, mit dem Aufdruck: Mit pflanzlichen Ölen. Lassen Sie sich von solchen –oft dick gedruckten – Werbebotschaften nicht blenden und lesen Sie die – meist klein gedruckte – Zutatenliste. Steht dort Sonnenblumenöl auf einem der vorderen Plätze, dann sollte das Lebensmittel nicht in Ihren Einkaufswagen wandern, sondern zurück ins Regal.
Zu den guten Ölen: Rapsöl enthält immer noch zweimal so viele Omega-6-Fette wie Omega-3, ist aber ein Öl, das Sie guten Gewissens verwenden können. Mit Rapsöl können Sie auch braten. Mehr Omega-3 als Omega-6-Fette enthält Leinöl, das leider einen Geschmack hat, den nicht jeder mag. Sie sollten es zudem kühl und dunkel lagern – und Sie dürfen es nicht erhitzen. Hervorragend ist Olivenöl, auch wenn es ein ganz anderes Fettsäuremuster hat und kaum Omega-3-Fette enthält. Dass Olivenöl das Risiko für Herzinfarkt reduziert, ist durch viele Studien belegt. Sie sollten es täglich verwenden! Ebenfalls ein gutes Öl ist Kokosöl, das bei Zimmertemperatur fest ist. Kokosöl ist ein gesättigtes Fett. Mit Kokosöl können Sie ebenfalls gut braten. Zudem gibt es Belege dafür, dass es gegen Demenz schützt und das Voranschreiten einer Demenz bremsen kann.
Gute Öle sind auch Walnussöl und Hanföl. Dabei hat besonders Hanföl eine spannende Zusammensetzung an Fettsäuren, die als günstig gilt für die Besserung von Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Meine vier Favoriten, die ich regelmäßig verwende, sind: Olivenöl, Leinöl, Kokosöl und Rapsöl!